Erfahrungen aus dem Auslandspraktikum in London
Hallo zusammen,
auch ich möchte die Gelegenheit nutzen und an dieser Stelle einmal über meine Auslandserfahrung berichten.
Ich hörte schon beim Bewerbungsgespräch von der Möglichkeit, einen Teil des Praktikums mit finanzieller Unterstützung im Ausland zu absolvieren und von dem Augenblick stand für mich fest, dass ich diese Chance nutzen möchte. Ich musste mich lange gedulden, denn man darf erst das dritte Praktikum im Ausland absolvieren. Die Vorbereitungen zogen sich sehr in die Länge und beim Bewerbungsprozess bei ergotherapeutischen Praxen stellte sich als sehr langwierig heraus. Ich bekam einige Absagen, bis ich schließlich meine Zusage von einer pädiatrischen Praxis im Süden von London bekam. Als ich die Zusage dann hatte, füllte ich die notwendigen Unterlagen aus und schickte sie per E-Mail an die Erasmus-Beauftragte. Parallel dazu begann ich meine Suche nach einer geeigneten Unterkunft. Auch das war gar nicht so einfach, da Wohnen in London sehr teuer ist. Doch schließlich fand ich ein Zimmer bei einer Familie, zu einem Preis, der erschwinglich war. Der Flug war auch schnell gebucht, und am 01.09.2018 morgens um 5:00 Uhr ging es dann endlich los.
Am 03.09. war mein erster Arbeitstag. Das Team bestand aus 5 Ergotherapeuten, sowie einer Bürokraft. Was ich über London und die Multikulturaliät hörte, ließ mich sehr schmunzeln, als ich meine Kollegen kennenlernte, denn es bewahrheitete sich, zumindest in der Praxis, wo ich war: Von Südafrikanerin, über Schotten und Irin war alles dabei. Das machte das Arbeiten sehr interessant.
Die Sprache war anfangs noch eine Barriere für mich. Vor allem, wenn es um Fachvokabular ging, hatte ich echt Schwierigkeiten, aber meine Kollegen halfen mir sehr viel und hatten viel Verständnis, sodass ich immer besser zurechtkam. Ich schaute viel zu während der Einheiten, und lernte dabei sehr viel über Sensorische Integration, da die Praxis auf das Fachgebiet spezialisiert ist. Das Wissen konnte ich in der zweiten Hälfte meines Praktikums (in Deutschland) gut anwenden und es half mir auch im anschließenden Unterricht weiter.
Was ich vor allem auch positiv fand, war, dass ich mit meinen Kollegen viel in Schulen und Kindergärten gefahren bin und wir dort Therapie mit den Kindern gemacht haben. Dadurch fand auch viel interdisziplinäre Zusammenarbeit, z.B. mit den Lehrern statt.
Neben der Arbeit blieb mir natürlich auch viel Zeit für Unternehmungen: Sightseeing in London, Fahrt nach Brighton sowie eine kleine Wanderung an der Küste entlang zu den Seven sisters, was der Höhepunkt des Auslandspraktikums für mich war.
Abschließend kann ich nur sagen, dass die sechs Wochen in jeder Hinsicht für mich eine tolle Erfahrung waren und mich weiter gebracht haben. Ich bin in der englischen Sprache sehr viel sicherer geworden, habe so viel über die Ergotherapie in England und speziell über Sensorische Integration gelernt, sowie über die Kultur des Landes und die Mentalität der Menschen dort, und hatte obendrein noch Zeit, Teile des Landes zu erkunden, soweit es die finanziellen Mittel zuließen. Ich würde jeden, der mit dem Gedanken spielt, ein Auslandspraktikum zu absolvieren, auf jeden Fall ermutigen, diese Chance zu ergreifen.
Viele Grüße,
R.Ringen
Erfahrungen aus dem Auslandspraktikum in Österreich
Hallo,
als erste Schülerin des Schulzentrum Gyhum wurde es mir über das EU-Bildungsprogramm Erasmus+ ermöglicht einige Wochen der praktischen Ausbildung im europäischen Ausland zu absolvieren.
In meinem dritten Ausbildungsjahr im letzten Praktikum konnte ich für vier Wochen in einer Akutklinik für Psychiatrie in Hall / Tirol arbeiten und viele Erfahrungen sammeln. Dafür habe ich mich im Vorfeld bei der Organisation beworben, um das Stipendium zu erhalten. Dann war Geduld gefragt, denn es stellte sich heraus, dass ich für den Arbeitsbereich Ergotherapie auch hier die erste Schülerin war, die begleitet wurde. In einem langwierigen Prozess habe ich zusammen mit der Beauftragten nach einer geeigneten, das Projekt unterstützenden Klinik gesucht. Als die feststand musste ich eine Übernachtungsmöglichkeit finden und dann ging es los.
In der Klinik konnte ich verschiedene Bereiche innerhalb der Psychiatrie begehen. Was ich als sehr spannend und abwechslungsreich erlebt habe. Dabei schaute ich den Ergo´s über die Schulter und habe nach und nach Therapieeinheiten übernommen. Besonders begeistert hat mich die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Pflegekräften, Psychologen und Therapeuten verschiedener Profession. Die Vielseitigkeit und das große Spektrum angewandter Maßnahmen und Methoden in der Ergotherapie hat mir die Möglichkeit gegeben, zusätzlich zu meiner theoretischen Ausbildung, ein umfangreiches Fachwissen in diesem Bereich zu erhalten. In der Fortsetzung des Praktikums in Deutschland konnte ich sehr gut auf das Wissen zurückgreifen und mit den Informationen durch meine dortige Anleiterin verbinden.
Mein Fazit zum Auslandspraktikum fällt sehr positiv aus. Der persönliche Gewinn an Selbstständigkeit und fachlicher Kompetenz ist für mich sehr groß. Außerdem machte es Spaß mal dort zu arbeiten wo ich sonst vielleicht Urlaub machen würde. Denn in der Freizeit hatte ich Gelegenheit mich in der Stadt und dem Umland umzuschauen. Und Land und Leute kennenzulernen. Ich denke, dass die Verteilung auch in andere europäische Länder künftig einfacher wird, wenn Erasmus mit zunehmender Erfahrung auf immer mehr Institutionen im Ausland zurückgreifen kann.
Liebe Grüße
T. Renk